Warum du als Führungskraft nicht noch einen Motivations-Tschakka, sondern einen Kata-Coach brauchst.
Ist dir das schon mal passiert? Du kommst von einem Führungskräfteseminar zurück, der Kopf voller guter Vorsätze, die Powerpoint-Folien noch warm vom Beamer. Du willst alles anders machen: agiler, menschlicher, effektiver. Und drei Wochen später? Sitzt du im selben Hamsterrad, löschst die gleichen Brände und fragst dich, wo der ganze Schwung geblieben ist.
Das Problem ist nicht dein Wille. Das Problem ist, dass wir versuchen, komplexe Herausforderungen mit einmaligen Motivationsschüben zu lösen. Doch echte Veränderung ist kein Event, sondern ein tägliches Training. Genau hier setzt das Kata Coaching an, eine Methode, die aufhört zu reden und anfängt zu machen. Weg von der reinen Theorie, hin zu einer umsetzbaren Routine für dich und dein Team.
Das „Warum“ & „Was“ ➔ Mehr als nur ein neues Buzzword
Führung braucht Sinn (Warum?) und Klarheit (Was?). Bevor wir ins „Wie“ eintauchen, müssen wir verstehen, was Kata Coaching im Kern ist und was es nicht ist.
Vergiss komplizierte Management-Modelle, die mehr Fragen aufwerfen, als sie beantworten. Die Kata ist im Grunde eine simple, aber kraftvolle Routine, die ursprünglich von Toyota entwickelt wurde, um kontinuierliche Verbesserung in die DNA des Unternehmens zu pflanzen. Es geht darum, eine wissenschaftliche Denk- und Handlungsweise zu trainieren.
„Eine gute Führungskraft hat nicht immer die besten Antworten. Aber sie stellt konsequent die besten Fragen.“
Das System besteht aus zwei zentralen Routinen:
- Die Verbesserungs-Kata: Ein strukturierter 4‑Schritte-Prozess, mit dem dein Team und du systematisch auf ein Ziel hinarbeiten. Man definiert eine Vision, erfasst den Ist-Zustand, setzt sich ein nächstes Etappenziel und experimentiert sich dann Schritt für Schritt dorthin. Das gibt die nötige Klarheit (Was), denn jeder weiß, was der nächste konkrete Schritt ist.
- Die Coaching-Kata: Das ist DEINE Routine als Führungskraft. Anstatt Lösungen vorzugeben („Mach das so!“), stellst du als Coach jeden Tag fünf simple Fragen, um den Denkprozess deiner Mitarbeitenden anzuleiten und zu unterstützen. Du wirst vom obersten Problemlöser zum Befähiger.
Das „Wie“ ➔ Dein Weg vom Chef zum Coach
Hier kommen wir zur Wirksamkeit (Wie). Die Coaching-Kata ist dein Werkzeug, um dein Team zu begleiten und zu entwickeln. Anstatt im Meeting zu fragen „Warum ist das noch nicht fertig?“, führst du kurze, tägliche Gespräche – die Kata-Gespräche.
Dein Part dabei ist, die fünf Fragen der Coaching-Kata zu stellen:
- Was ist das Ziel? (Sorgt für Ausrichtung)
- Wo stehen wir gerade? (Schafft Realitätsbewusstsein)
- Welche Hindernisse stehen dir jetzt im Weg? (Fokussiert auf das Wesentliche)
- Was ist dein nächster Schritt und was erwartest du? (Fördert
Eigenverantwortung) - Wann können wir sehen, was du aus diesem Schritt gelernt hast? (Etabliert einen Lernzyklus)
Mehr nicht. Diese Routine, täglich angewendet, verändert alles. Du hörst auf, die Probleme deines Teams zu lösen und fängst an, dein Team zu befähigen, seine Probleme selbst zu lösen. Das ist der Kern von Führung braucht Begleitung.
Kurzes Fallbeispiel: Stell dir eine Marketingleiterin vor, nennen wir sie Anna. Ihr Team kämpft damit, die Lead-Ziele zu erreichen. Der alte Weg: Anna macht Druck, fordert neue Konzepte, kontrolliert die To-do-Listen (Mikromanagement). Der neue Weg mit Kata: Anna definiert das klare Ziel (z.B. „20 % mehr qualifizierte Leads in 3 Monaten“). Täglich fragt sie ihren zuständigen Mitarbeiter mit der Coaching-Kata, was sein nächster Schritt ist, um diesem Ziel näherzukommen. Vielleicht testet er eine neue Anzeigen-Überschrift. Das Ergebnis ist vielleicht nicht sofort ein riesiger Erfolg. Aber er LERNT. Und Anna begleitet ihn dabei, anstatt ihn zu kontrollieren. Nach wenigen Wochen identifiziert das Team selbst die größten Hebel und die Ergebnisse verbessern sich nachhaltig, weil das Team selbst die Lösung gefunden hat.
„Hör auf, der Held in der Geschichte deiner Mitarbeiter zu sein. Deine Aufgabe als Coach ist es, sie zu den Helden ihrer eigenen Geschichte zu machen.“
Warum das Ganze kein Ponyhof ist (und trotzdem Spaß macht)
Authentisch sein heißt auch, über die Hürden zu sprechen. Die Umstellung auf Kata Coaching ist am Anfang ungewohnt. Es erfordert Disziplin von dir, nicht sofort deine eigene (vermeintlich geniale) Lösung zu präsentieren. Es erfordert Mut von deinen Mitarbeitenden, Hypothesen aufzustellen, die auch mal daneben liegen können.
Die größte Veränderung findet in deinem Kopf statt. Du bewegst dich weg von der Illusion der Kontrolle hin zu echtem Vertrauen. Du schaffst einen Raum, in dem Experimente und damit auch „Fehler“ nicht nur erlaubt, sondern notwendig für den Fortschritt sind.
Das Humorvolle daran? Du wirst merken, wie viel Zeit du plötzlich hast, wenn du nicht mehr für jedes Problem das Mastermind sein musst. Zeit für die wirklich wichtigen Führungsaufgaben: die Vision schärfen, Strategien entwickeln und für dein Team da sein.
„Kontrolle ist eine Illusion, die dich beschäftigt hält. Vertrauen ist eine Entscheidung, die dein Team befreit.“
Zusammenfassung: Dein Kompass für wirksame Führung
Führung im 21. Jahrhundert bedeutet nicht, eine Landkarte mit allen fertigen Wegen zu besitzen. Es bedeutet, deinem Team einen Kompass in die Hand zu geben und es zu befähigen, den Weg selbst zu finden.
- Führung braucht Begleitung: Die Coaching-Kata gibt dir eine Routine, um ein echter Sparringspartner zu sein.
- Führung braucht Sinn & Klarheit: Die Verbesserungs-Kata sorgt für eine klare Vision und ein greifbares nächstes Ziel.
- Führung braucht Wirksamkeit: Die Methode fokussiert auf tägliche, kleine Schritte und kontinuierliches Lernen statt auf große, theoretische Würfe.
Bist du bereit, das ewige Rätselraten zu beenden und eine Routine für nachhaltigen Erfolg zu etablieren?

Manuel Fleßenkämper
Führungskräfte Coach
Mein Name ist Manuel und ich mache Führungskräfte wirksamer. Als Coach für den Mittelstand, Behörden und das Gesundheitswesen ist es meine Mission, theoretisches Wissen in praktisches Können zu verwandeln. Ich unterstütze Leader dabei, ihren authentischen Stil zu finden, Konflikte als Chancen zu nutzen und Teams zur Eigenverantwortung zu befähigen. Mein Fundament: Klare Werte, Empathie und der unbedingte Fokus auf nachhaltige Ergebnisse.